Christenverfolgung
- Christ / Verfolgung
- Christ / Religiöse Verfolgung
- Kirchenverfolgung
- Christenprozesse
"Als Christenverfolgungbezeichnet man eine systematische, gesellschaftliche und/oder staatliche Benachteiligung und existenzielle Bedrohung von Christen aufgrund ihres Glaubens .
Christenverfolgung kann Teil der Religionspolitik eines Staates sein. Wenn die Christen in einem Land eine religiöse Minderheit sind, kann sie ein Teil der Minderheitenpolitik sein. Christenverfolgung kann entlang von ethnischen Konflikten oder sozialen Verwerfungen erfolgen." ( Wikipedia [Stand: 31. 03. 2015])
Schon im 1. Jahrhundert nach Christus gerieten die Christen wegen ihrer Verweigerung des Kaiserkultes im Imperium Romanum in Widerspruch zum römischen Staat, denn diese wurde als Staatsverbrechen (crimen laesae majestatis) angesehen. So fällt die erste uns bekannte Christenhetze schon in die Zeit Neros (54 - 68). Erst zur Zeit des Trajanus (98 - 117) wurden im Reskript an Plinius (111/13; vgl. Plin., ep. X 96 f.) die Christenprozesse staatsrechtlich geregelt. "Auf die Anfrage des Statthalters von Bithynien, C. Plinius d. J. wie er mit den Christen verahren solle, antwortete der Kaiser: eine allgemeine Norm für das Verfahren lasse sich nicht aufstellen; die Christen seinen nicht aufzuspüren; auf erfolgte Anzeige sollten die Hartnäckigen bestraft, die Reuigen freigelassen werden, anonyme Anzeigen jedoch unberücksichtigt bleiben." ( Heussi, Karl: Kompediums der Kirchengeschichte 16. Aufl. Tübingen: Mohr, 1981 S. 44)
Die heidnische Bevölkerung verhielt sich im Imperium Romanum gegenüber den Christen weitgehend feindlich, es kam immer wieder zu Mob-Ereignissen, in denen Christen gelyncht oder den Behörden ausgeliefert wurden, die mit ihnen dann meist kurzen Prozess machten und sie zum Tode verurteilten. So ist die Geschichte der frühen Christenheit auch eine Geschichte des Martyriums , die sowohl die Theologie der frühkatholischen Kirche als auch das Verhalten der Christen in der Gesellschaft bis ins 4. Jahrhundert prägte.
Unter Diokletian und seinen Nachfolgern kam es dann zum Entscheidungskampf zwischen dem Christentum (Kirche) und dem römischen Staat, der dann 312 von Konstantin dem Großen für das Christentum entschieden wurde. Damit war die Voraussetzung einer eigenständigen Entwicklung der christlichen Kirche als Organisation gegeben, die im Laufe ihrer Geschichte einerseits Partner des Staates ( Staatskirche ) wurde, aber andererseits auch versuchte, die Alleinherrschaft über den Staat ( Vgl. hierzu: Die Geschichte des Papsttums ) zu erreichen.
Christenverfolgungen sind sowohl in der Geschichte, als auch in der Gegenwart immer dann nachweisbar, wenn christliche Gemeinde in einem staatlichen, religiösen oder gesellschaftlichen Umfeld als Minderheit stehen. In den Fällen, wo das Christentum herrschende Staatsreligion ist, stand und steht die christliche Kirche immer auch in der Gefahr, intolerant gegenüber anderen Religionen zu sein.