Apostelamt Juda
- Gemeinschaft des göttlichen Sozialismus Apostelamt Juda
Abspaltung von der Neuapostolischen Kirche. Sie wurde von Julius Fischer (1876-1923) 1902 in Zehdenick mit einem von der Neuapostolischen Kirche unabhängigen Gottesdienst vollzogen, nachem er im Frühjahr 1902 aus der neuapostolischen Gemeinde ausgestoßen worden war.
Grundriss der Lehre
"»Da der Weg zu Gott immer über den Menschen führt, bleibt unser Gottesglaube nutzlos, wenn wir nicht an das Gute im Menschen glauben; denn Gott und Mensch sind untrennbar miteinander verbunden, sie sind eins. Diesen revolutionären Glauben an Gott lebte bereits Jesus Christus, und forderte ihn in vollem Umfang vom Menschen. Es ist heute wieder der gleiche Gottesglaube, der für uns im Apostelamt Juda seine zentrale Bedeutung hat.« (Vorbereitung, 70)
»Es ist der Geist Gottes, der am 2. Mai 1902 wieder zum Menschen kam unter dem verheißenen Namen Juda und wo sich erfüllte die von Christus gegebene Zusage seiner Wiederkunft. Der göttliche Geist, der durch den Menschen der Bibel in mancherlei Kräften und Machterweisungen in Erscheinung trat, ist im Apostelamt Juda der gleiche; nur die Träger des Geistes haben gewechselt.« (Vorbereitung, 85)
Mit dem Wort >Versiegelung< verstehen wir die heilige Geistestaufe, wie sie im 2. Hauptstück in unserem Glaubensbekenntnis verankert ist. >Diese Segenshandlung bewirkt zugleich die Reinigung des menschlichen Geistes, wo nun von neuem das im Menschen vorhandene Quentchen Leben was wir mit Gott oder Heiligem Geist bezeichnen, in seine ursprüngliche Wirksamkeit treten kann. Es bedeutet das Ende des sich Auseinanderlebens mit Gott.<« (Vorbereitung, 71 f.)
Wir suchen aus unserer Erkenntnis in jedem Menschen das Gute (Gott), wir wollen den Menschen lieben, ihm dienen, ihn fürchten und ihm vertrauen. In der ewigen Harmonie mit Gott und dem Menschen zu leben ist und bleibt unser Ziel.« (Vorbereitung, 80)
Die Verwirklichung der Menschwerdung kommt aus dem Glauben an Juda, er bleibt aber nutzlos, wenn nicht auch an den Menschen geglaubt wird, an das Gute in ihm. Im Herzen des Menschen hat Gott seine Tempelstätte, dem Zentrum für Empfindungen und Gefühle. Daher bleiben Gott und Mensch untrennbar miteinander verbunden. Gott ist das Leben, eine heilige und unendliche Macht, wo ein Quentchen von ihr auch im Menschen vorhanden ist.« (Vorbereitung, 85)
Unsere Gemeinschaft Apostelamt Juda lebt heute durch den Geist der Sendung und nicht aus dem geschriebenen toten Buchstaben vergangener Tage. Apostel in Juda sowie sein Charakteramt und seine Stammesapostel mit ihren Ämtern folgen ihren Herzen, wo Gott in seiner Lebendigkeit wirksam ist und von wo er sich offenbart durch sein Wort. Sie sind imstande das freie und frohe Evangelium zu bringen, das Gegenwartswerte beinhaltet, was die Bibel nicht geben kann. Dennoch wird die Bibel von uns nicht abgelehnt, sondern sie soll weiterhin jedem Menschen zu seinem Nutzen dienen. (. . .) Doch will man den wahren Sinn des biblischen Wortes erfassen, dann nur durch den selben Geist, aus dem das Wort Gottes einst hervorging, sonst bleibt das Ganze ein hoffnungsloses Unterfangen; denn was den inneren Menschen lebendig macht, ist der Geist Gottes und nie der tote Buchstabe (2. Kor. 3,6).« (Vorbereitung, 86 f.)" (Handbuch Religiöse Gemeinschaften, Gütersloh 2000, S. 250f.)
Aus konfessionskundlicher Sicht ist das Apostelamt Juda als deviante Gruppe oder Sekte einzuordnen.