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Religiolexikon

Dämon

GND-Nummer

4010872-7

Synonyme
  • Böser Geist
  • Daimon
  • Dämonen
  • Demon (eng)
Kurztext

Bezeichnung für eine mythologische Schicksalsmacht, die in der Regel negativ als erschreckend oder furchtbar erlebt wird.

Haupttext

Die Vorstellung von furchtbaren und erschreckenden Schicksalsmächten zieht sich durch die Geistesgeschichte der Menschheit und hat ihren Widerhall in allen Mythologien und Religionen gefunden.

Im Christentum wurde diese uralte Mythologie dann auf den Teufel bezogen, der als Bild des Antichristen verstanden wurde. Durch Augustinus wurde diese Vorstellung dann in die christliche Theologie so eingebracht, dass sie bis auf den heutigen Tag wirksam ist. Vor allem in fundamentalistisch-freikirchlichen und evangelikalen Gemeinde und im Aberglauben spielen Dämonenvorstellungen eine besondere Rolle. In vielen Sekten und neue Religionen spielen Dämonen eine eminent wichtige Rolle.

Grundlage der Vorstellung böser Geister ist ein duales Weltverständnis nach dem es gute und böse Mächte gäbe. Im Aberglauben und auch in der fundamentltheologischen Auslegung der Bibel werden alle bösen Mächte zum Teufel, Luzifer, Todsünden personifiziert. Der Widerpart der bösen Mächte sind dann die Engel.

Zusammenfassung

Aus religionspsychologischer Sicht ist die Vorstellung von Dämonen ein typischer Ausdruck von Angstgefühlen und Ausdruck für das menschliche Grundgefühl einer grundhaften Lebensbedrohung, der man oft auch eine positiv-rettende Personifizierung (Engel) gegenüberstellt. Die Personifizierung dieses Gefühl untersteicht, dass es sich um eine zentrale Emotion des Menschen handelt.

Die Personifizierung von Ängsten und Hoffnungen hatten auf einer phylogenetisch und ontogenetischen Entwicklungsphase der Menschheit als Bewältigungsstrategie ihre Berechtigung. Aus der Sicht des modernen und evidenzbasierten Wissenschaftsbilds der Gegenwart muss diese Vorstellung als Regression verstanden werden.

Bibliographie

Deutsche Nationalbibliothek

Index Theologicus

Quellenlinks
Link zu Wikipedia
Autoren Winfried Müller